Agnes Neuhaus‘ Gedanke soziale Arbeit aus der Mitte der Gemeinde heraus für andere zu erbringen, die am Rand der Gesellschaft stehen und die Rat und Hilfe brauchen, entstand vor über 100 Jahren…
...und hat an Aktualität nichts verloren.
Damals wie heute gilt: Der ,,Staat" kann nicht alles leisten, er soll es auch gar nicht. Das, was die kleinere Ebene zu leisten vermag, soll sie tun. Die nächst höhere Ebene soll sie dazu befähigen und stärken. Nach diesem Prinzip – dem Subsidiaritätsprinzip – entsteht seither, überall wo Menschen ihre Mitverantwortung sehen und wahrnehmen, (christliches) bürgerschaftliches Engagement. Der ,,Staat" in seinen vielfältigen Ausprägungen tut gut daran, dieses Engagement zu fördern und ihm Raum zu geben.
Angebote des SKFM Hilden, wie die Begegnungsstätte für psychische Kranke, die Kleiderkammer, die ehrenamtlichen Bürodienste und seit 2005 die Hildener SKFM Tafel konnten unter diesem Prinzip entstehen und werden derzeit von etwa 130 ehrenamtlichen Mitarbeitern gewährleistet.
Daneben gibt es im SKFM Hilden 26 hauptamtliche Mitarbeiter. Nicht alle arbeiten vollzeitbeschäftigt, einige halbtags, einige als geringfügig Beschäftigte oder als Honorarkräfte.
Die Verrechtlichung der Gesellschaft ist eine oftmals beklagte Entwicklung. Tatsache ist jedoch, dass in den komplizierten Beziehungsgefügen von sozialer Schuldnerberatung, rechtlicher Betreuung oder in den Aufgaben gemäß Kinder- und Jugendhilfegesetz der Einsatz von hauptamtlich Angestellten erforderlich ist.
Deshalb stehen bei uns ehrenamtlich Hilfe und die jeweiligen Fachkräfte gleichberechtigt nebeneinander. Dieses Miteinander entwickelt sich in der täglichen Arbeit stets neu und ständig weiter.
Erfreulicherweise ist der SKFM nicht der einzige Verein, der sich in Hilden um soziale Aufgaben kümmert. Mit den anderen Wohlfahrtsverbänden vor 0rt, dem Diakonischen Werk, der Sozialpädagogischen Einrichtung Mühle, der AWO und der Freizeitgemeinschaft hat sich eine fruchtbare Zusammenarbeit entwickelt, die im Laufe der Jahre zur AG Wohlfahrt in Hilden führte und damit eine feste Form angenommen hat.
Die Idee der katholischen Fürsorgevereine, heute SkF, SKM oder, wie in Hilden, SKFM, hat nach wie vor ihre Berechtigung. Wir, die im SKFM Hilden tätig sind, begreifen diese Idee als Verpflichtung und Ansporn zugleich.